Studiengruppe 1

Studiengruppe 1: wissenschaftlicher Fokus/Fachliteratur.

- Gruppe A: Für Personen mit Neurodivergenz-relevanten, wissenschaftlichen Vorkenntnissen
- Gruppe B: Für Personen ohne Neurodivergenz-relevante, wissenschaftliche Vorkenntnisse.

8 Sitzungen à 2h.

  1. Historischer Fokus: Wir gehen (grob) einflussreiche Studien und Dynamiken durch, auf denen die heutigen Diagnostikkriterien, gängigen Diagnostikwerkzeuge und dominante Therapien in Bezug auf autistische Neurodivergenz beruhen und ordnen sie kritisch ein.

    Historische und aktuelle defizit-basierte Forschung zu Theory of Mind, Geistesblindheit, Defizite in sozialer Kognition (Kommunikation, Interaktion, Imagination)

  1. Neurodivergenz-bestätigende, dekonstruierende Forschung mit Fokus auf Theory of Mind, Geistesblindheit, Defizite in sozialer Kognition (Kommunikation, Interaktion, Imagination). Neurodivergenz-bestätigende Theorien und Antworten auf diese, u.a. Double Empathy Problem und empirische Studien dazu.

    Wir schauen uns Neurodivergenz-bestätigende Forschungsarbeiten die diese Studien und Entwicklungen dekonstruieren indem sie 1) wissenschaftliche und ethische/positionelle Schwächen/Unzulässigkeiten aufzeigen und 2) indem sie sie aus Neurodivergenz-informierter Perspektive untersuchen.

  1. Studien mit dem Fokus auf sensorische Verarbeitungsdifferenzen und motorischen Differenzen bei Personen mit autistischer Neurodivergenz, PDA und Aufmerksamkeitsdifferenzen AD(H)S an.

    Wir schauen uns ältere und neue Studien und Ressourcen an, die aufzeigen, dass fast alle autistischen Personen, PDAer*innen und Personen mit Aufmerksamkeitsdifferenzen/ AD(H)S sensorische Verarbeitungsdifferenzen und (messbare) motorische Differenzen haben. Diese Studien und Ressourcen zeigen/suggerieren (mit teilweise konkreten Messungen), dass Verhalten, Schwierigkeiten und Barrieren nicht aufgrund von kognitiven Defiziten entstehen, sondern aufgrund von senso-motorischen Faktoren, die nicht ausreichend erkannt, verstanden, eingeplant und unterstützt werden.

  1. Weitere wichtige Theorien autistischer Personen (mit Relevanz für AD(H)S) und PDA (Fokus: Monotropismus, Dialectical Misattunement Hypothesis; mit Referenzen auf epistemische Ungerechtigkeit, (tentantive) Forschung zu unterschiedlichem Gebrauch von Neurotransmittern, ND-bestätigende Modelle zu Verarbeitungsdifferenzen
  1. Verschiedene Positionierungen zu PDA in Forschung und Advocacy
  1. Studien zu Co-Occurencies (Neurodivergenzen und Erkrankungen, die bei autistischen Personen, PDAer*innen und Personen mit ADH(S) statistisch häufig auftreten, Verhalten, Kapazitäten und Teilhabe (gravierend) beeinflussen, aber selten oder spät erkannt bzw. adäquat unterstützt werden.
  1. Trauma-informierte, intersektional positionierte (also diskriminierungskritische) Forschung zum Zusammenhang zwischen Zuständen des (autonomen) Nervensystems, der sensorischen Systeme, Lernen, Verhalten und Kompetenzbildung (Regulation/Co-Regulation-fokussiert).

    Wir schauen uns personen-zentrierte, Adultismus- und Trauma-informierte (neurowissenschaftliche) Forschung/Ressourcen an, die aufzeigen, welchen Einfluss das Reaktionen/Zustände des Nervensystems und der sensorischen Systeme auf Verhalten, Lernen, Kommunikation und Affekt haben. Diese Ressourcen/Studien formulieren Kritik an behavioristischen Ansätzen, die Verhaltensveränderung zum Ziel haben und dabei die tatsächlichen Ursachen für Verhalten nicht erkennen oder berücksichtigen. Sie zeigen auf, welche Implikationen solche Berücksichtigungen für Eltern/Familie/Umfeld und Fachpraxis haben.

  1. Rückschau, Diskussion und Raum für Offen-Gebliebenes.

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